Wissenswertes über Honig

Honig ist in aller Munde und ist eines der beliebtesten Nahrungsmittel in Deutschland.
Statistisch gesehen isst jeder von uns ca. 1 Kilo Honig im Jahr.
Die Nachfrage nach Honig ist jedoch um ein Vielfaches höher, als die heimischen Imker in Deutschland anbieten können. Und daher wird eine riesige Menge davon importiert.

Was ist Honig eigentlich und wie wird Honig gemacht? Welche Sorten und welche Kennzeichnungen gibt es und wie gesund ist er wirklich?

Hier erfahren Sie mehr über das beliebte süße Gold.

Bienenbesetzte Honigwabe

Honig - cremig oder flüssig?

Honig, ob Frühjahrsblüte oder Sommerblüte, ist grundsätzlich flüssig wenn er aus den Waben geschleudert wird. Aber fast jeder Honig wird irgendwann fest, dies ist ein ganz natürlicher Prozess.
 
Bei einem geht es schneller, bei dem anderen geht es langsamer. Das hängt davon ab, wie hoch der Traubenzuckeranteil (Glucose) und der Fruchtzuckeranteil (Fructose) im jeweiligen Honig ist. Frühjahrshonige haben einen sehr hohen Traubenzuckeranteil. So wird z.b. Rapshonig bereits kurz nach der Ernte sehr fest. Manchmal so fest, dass man einen Löffel im Glas abbrechen könnte.
 
Damit dies nicht geschieht und der Honig schön cremig und streichzart auf das Brot geschmiert werden kann, muss er gerührt werden. Durch das Rühren des Honigs werden die sich im Lagergefäß bildenden Zuckerkristalle zerschlagen und mit jedem Rühren immer feiner. Sobald der Honig eine feincremige Konsistenz erreicht hat und kaum noch Kristalle auf der Zunge zu spüren sind, kann er abgefüllt werden.

Sommerhonige hingegen haben eher einen hohen Fruchtzuckeranteil und lassen sich mit der Bildung von Kristallen etwas länger Zeit. Aber auch diese Honige kristallisieren irgendwann aus und wenn diese nicht gerührt werden, wird der Honig meistens grobkörnig. 

Deshalb rühre ich meine Honige in der Regel cremig. Auf Wunsch ist auch flüssiger Honig erhältlich.

Honig - ein Naturprodukt

Honig (lateinisch und apothekersprachlich Mel) ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau. 

Der Blütennektar ist ein zuckerhaltiger Saft, der von fast allen Pflanzen ausgeschieden wird, um damit bestäubende Insekten anzulocken. Dieser Saft wird von der Honigbiene mit ihrem langen Rüssel aufgesaugt, in der Honigblase zwischengelagert und zum Bienenstock gebracht. Im Bienenstock angekommen, übergibt die Sammlerin den gesammelten Nektar an eine Arbeiterin, die diesen in das Honiglager bringt und dort an weitere wartende Bienen übergibt.
Hierzu wird der Nektar aus dem Honigmagen herausgewürgt und über den Rüssel an die andere Biene übergeben.

Dadurch wird der Nektar nicht nur mit verschiedenen Enzymen der Honigbiene angereichert, er verliert auch jede Menge Wasser.
Ist der Nektar gereift und aus ihm Honig geworden, wird er von den Bienen in den Waben eingelagert und zur besseren Haltbarkeit mit einem Wachsdeckel verschlossen.

Mülheimer Sommerblüten Honig

Der Zuckergehalt im reifen Honig

Honig besteht hauptsächlich aus Zucker und Wasser. Er darf von Imkern nach der Deutschen Honigverordnung nur in Verkehr gebracht werden, wenn der Wassergehalt maximal 20% beträgt. Der Zuckergehalt beträgt tatsächlich um die 70% und teilt sich 
-je nach Honigsorte- auf verschiedene Zuckerarten auf:
Honig enthält zwischen 22 und 41% Traubenzucker (Glucose)
zwischen 27 und 44% Fruchtzucker (Fructose)
und geringe Mengen an Maltose, Saccharose, Melizitose und weitere Saccharide.
Je mehr Traubenzucker ein Honig enthält, desto schneller beginnt er zu kristallisieren.

Gutes aus dem Bienenvolk

Nicht nur der Geschmack, sondern in erster Linie die gesunden Inhaltsstoffe machen den Honig so wertvoll für uns. Oft wird Honig sogar als Hausmittel für die Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Ein Blick auf die Zusammensetzung macht deutlich, weshalb Honig ein wahres Geschenk der Natur ist und in keinem Haushalt auf der Speisekarte fehlen sollte. 
Honig ist eine dickflüssige oder feste, teilweise auch kristallisierte süße Masse, die aus den Zuckerarten Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) sowie Wasser besteht. Daneben enthält Honig in geringen Mengen Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe. Die Dichte des Honigs hängt vom Wassergehalt ab. 

Die Farbe eines Honigs kann zwischen weiß bis hellgelb, gelb, beigefarben, braun und grünschwarz variieren. Sie ist ebenso wie der Geschmack abhängig von den besuchten Blüten oder dem gesammelten Honigtau. Die Konsistenz von Honig reicht von dünnflüssig über cremig bis fest. Sie hängt vom Fructose-Glucose-Verhältnis ab und davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird.

Auskristallisierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; eine längere Lagerung bei hohen Temperaturen führt allerdings zu einer schnelleren Alterung, und eine Erwärmung über 40 °C zerstört wichtige, ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltsstoffe.

Honiggläser
Honigwabe

Wie entsteht Honig?

Honig entsteht aus Blütennektar oder Honigtau. Honigbienen saugen den Nektar mit ihren Rüsseln auf. Sie sind dabei blütentreu. Das bedeutet, dass sie sich auf eine Art von Pflanze konzentrieren und sie erst wechseln, wenn ihre Arbeit dort erledigt ist. Die Biene kümmert sich so zum Beispiel erst um Kirschblüten bevor sie auf die Blüten von Apfelbäumen wechselt.
 
Die Bienen brauchen 50.000 Flüge, um ein 500g Glas voll Honig zu produzieren. Doch damit nicht genug: Etwa die Hälfte des gesammelten Nektars verbrauchen die Bienen zur eigenen Ernährung oder zur Aufzucht des Nachwuchses. Berücksichtigt man das, verdoppelt sich die Anzahl der erforderlichen Flüge auf 100.000. 

Der Nektar wird von den Flugbienen an die Stockbienen abgegeben und zu Honig verarbeitet. Dabei wird durch wiederholtes Lüften und die Anreicherung mit Sekreten der halbreife Honig in Wabenzellen gefüllt. Nach weiterem Wasserentzug durch Heizen und Fächeln wird der Honig auf seinen lagerfähigen Wassergehalt reduziert und die gefüllten Zellen mit einem Deckel verschlossen. 

Honig kalt geschleudert?

 

Bis 2011 war es erlaubt, den Honig als “kaltgeschleudert” zu deklarieren. Der Hintergrund: Viele Industriebetriebe erhitzen den Honig teilweise nach dem Schleudern tatsächlich, um ihn länger flüssig zu halten. Das gilt hauptsächlich für den günstigen Honig im Supermarkt oder Discounter, auf dessen Etikett die berühmte “Mischung aus EG- und Nicht-EG-Länder” zu finden ist. Dass dabei die Vitamine und Nährstoffe zerstört werden, ist zwar schade, wird aber von der Industrie hingenommen.  Die Rechtsprechung hat 2011 den Zusatz “kaltgeschleudert” auf den Honigetiketten verboten und dem mussten sich dann auch große Firmen, die häufig in der Werbung zu sehen sind, beugen. 

Honig wird in einer regionalen Imkerei grundsätzlich "kalt geschleudert", da die Inhaltsstoffe von der Wabe direkt ins Glas gelangen sollen. 
Die Honigwaben werden in einer Schleuder, die entweder per Hand oder per Motor berieben wird, mittels Zentrifugalkraft ausgeschleudert. Der Honig fließt am Rand der Schleuder Richtung Auslaufhahn, von dort durch ein grobes Sieb um Wachs- und dicke Pollenstückchen zu entfernen.
Danach passiert er noch einmal ein ganz feines Sieb um auch die letzten Wachsstücke auszusondern und wartet dann im Lagereimer auf die Zeit des Abfüllens in Gläser.

Honigschleuder
Stempeln des MHD

Mindesthaltbarkeit - kann Honig schlecht werden?

Honig ist bei richtiger Lagerung fast unbegrenzt haltbar. 
In Deutschland muss jedoch ein Lebensmittel grundsätzlich mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen sein. Daher wird Honig in der Regel mit 1-2 Jahren MHD ausgewiesen.
Jedoch ist der Honig in den meisten Fällen noch viel länger haltbar als das MHD angibt. 

Da es sich um ein reines Naturprodukt handelt und sich die wertvollen Inhaltsstoffe mit dem Fortschreiten der Lagerung immer weiter abbauen, sollte Honig innerhalb des angegebenen MHD aufgebraucht werden.

Sollte der Honig ggf. in Gärung übergehen - dies zeigt sich durch Blasenbildung und einen alkoholischen Geruch - so ist er sicher nicht mehr als Brotaufstrich verwendbar, kann aber noch prima Dienste beim Kochen und Backen leisten.

Honig sollte auf jeden Fall dunkel, kühl (nicht im Kühlschrank) und trocken gelagert werden. Auch sollten Wärmeschwankungen (z.B. im Schrank über dem Kochfeld) vermieden und der Honig keinen starken Gerüchen (z.B. im Gewürzregal) ausgesetzt werden.

5 Fakten über Honig

  • Honig wirkt entzündungshemmend und hilft deshalb gegen Halsschmerzen


  • Cremehonig ist flüssiger Honig der cremig gerührt wurde


  • Honig wirkt antibaktieriell - sogar bei Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind


  • Honig hat eine blutdrucksenkende und herzschützende Wirkung


  • Honig verliert seine gesunden Eigenschaften bei 40 Grad Celsius - deshalb nie in heißen Tee geben


Honigbrot
Verdeckelte Honigwabe

Eine verdeckelte Honigwabe

Wabe entdeckeln

Die Wachsdeckel werden mit der Entdeckelungsgabel abgehoben 

Honig läuft aus der Schleuder

Das süße Gold fließt aus der Schleuder durch ein grobes Sieb

Honigsieb

Anschließend läuft der Honig durch ein sehr feines Spitzsieb um feinste Wachsreste herauszufiltern 

Rapshonig

Cremiger Rapshonig fließt ins Glas