Die Honigbiene
das drittwichtigste Nutztier
Die Honigbiene spielt unter den bestäubenden Insekten eine große ökologische Rolle, denn sie ist quasi für rund 80% der bestäubten Nutzpflanzen verantwortlich. Dies kann sie nur leisten, da die Honigbiene als Volk überwintert und bereits im Frühjahr über eine große Anzahl an Individuen verfügt, die z.B. die Bestäubung der frühen Obstblüten übernehmen.
Damit ist die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier nach dem Rind und dem Schwein.
Die Bestäubungsleistung entspricht weltweit einer Wertschöpfung von ca. 265 Milliarden Euro pro Jahr. Ihre Bestäubungsleistung sichert uns die vollen Regale in den Supermärkten und beschert uns eine große Vielfalt an Nahrungsmitteln, die ohne die Honigbiene nicht in den Regalen zu finden wären.
Sie fliegt bis zu 5 Kilometer weit, wenn sie in diesem Radius eine gute ergiebige Trachtquelle entdeckt hat. Die Honigbiene ist blütenstet, das heißt, dass sie während ihres Sammelfluges nur die Blüten derselben Pflanzenart anfliegt. Das ist entscheidend für eine erfolgreiche Bestäubung und sichert z.B. den Obstbauern einen großen Obstertrag.
Die Königin ist die Mutter aller im Volk lebender Bienen. Sie legt ab April bis zu 2.000 Eier täglich und sorgt durch ihre Pheromone für eine gute Stimmung im Volk, das kontinuierlich zu wachsen beginnt. Sie kann bis zu 5 Jahre alt werden.
Die Arbeiterin entsteht durch befruchtete Eier. Im Sommer kann ein Volk bis zu 30.000 Arbeiterinnen beinhalten.
Die Drohne ist die männliche Biene, sie hat keinen Stachel und stammt aus unbefruchteten Eiern. Hiervon leben ein paar Hundert im Volk.
Die Biene besitzt wie alle Insekten eine Außenhaut aus Chitin, die den Körper stützt und schützt. In den Fühlern ist der sehr empfindliche Tast- und Geruchsinn zu finden. Die Facettenaugen liefern durch ihre tausenden Einzelaugen ein Mosaikartiges Bild der Umgebung. In der Honigblase wird der mit der Zunge aufgesaugte Nektar zum Stock gebracht und der Blütenpollen an den hinteren Beintaschen als Pollenhöschen mitgenommen. Der Stachel hat kleine Widerhaken, der deshalb nach einem Stich in die menschliche Haut stecken bleibt und abreißt.
Die Arbeiterinnen entstehen aus befruchteten Eiern und legen selber keine. Sie schlüpfen nach 21 Tagen und beginnen gleich mit der Erledigung verschiedenster Aufgaben. Welche Aufgaben erledigt werden, hängt von ihrem Alter ab. Tag 1-2 wird mit Zellenputzen verbracht, dann folgt das Füttern der Larven und danach der Wabenbau. Die dritte Lebenswoche wird als Fluglochwache verbracht, bevor sie dann für ihre letzten weiteren Lebenswochen als Sammlerin den Stock verlässt. Eine Arbeiterin wird zwischen 6 und 8 Wochen alt.
Metamorphose im Zeitraffer
In 60 faszinierenden Sekunden zeigt Fotograf Anand Varma die Verwandlung der Biene vom Ei zur fertigen Arbeiterin
In 21 Tagen wandelt sich ein Ei in eine ausgewachsene Honigbiene. Die ersten drei Tage verbringt die Biene als Ei. Die daraus geschlüpfte Larve entwickelt sich innerhalb von sechs weiteren Tagen in einer offenen Wabenzelle, bevor die Bienen die Zelle mit einem Wachsdeckel verschließen. Innerhalb der folgenden 12 Tage verpuppt sich die Larve mehrfach um dann als fertige Biene zu schlüpfen.
Das Video zeigt sogar die in allen Bienenvölkern vorkommende Varroamilbe.
Der Bienenschwarm
Ein Bienenschwarm ist der natürliche Vermehrungsweg der Bienen. Sobald ein Bienenvolk ab Mai auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung steht, die Honigvorräte aus allen Nähten platzen und die Königin nur noch wenig Platz zum Eierlegen hat, beschließt das Volk zu schwärmen. Dabei fliegen mehrere tausend Bienen mitsamt der alten Königin ab, sammeln sich zunächst in der Nähe an einem Baum und bilden eine sogenannte Schwarmtraube. Kundschafterinnen fliegen von dort umher und suchen eine neue Behausung.
Früher hätten die Bienen hohle Baumstämme bevorzugt, heutzutage kann es dann auch schon mal eine Lücke in einem Hausdach sein, wenn kein Imker parat steht, um den Schwarm einzufangen.
Der Abgang eines Schwarms ist ein unglaublich tolles Naturschauspiel. Wenn die Luft fast schwarz vor Bienen ist, ein lautes Summen in der Luft liegt, dann macht das schon mächtig Eindruck.
Angst braucht man vor einem Bienenschwarm allerdings keine haben. Die Bienen sind auf Wohnungssuche und haben alles andere im Sinn als einen zufällig vorbeilaufenden Menschen zu stechen.
Im abgeschwärmten Volk verbleiben die verdeckelten Schwarmzellen, aus denen junge Königinnen schlüpfen. Meist sticht die zuerst geschlüpfte Königin alle noch in den Zellen befindlichen ab, da es nur eine im Volk geben kann. Verfügt das Bienenvolk nach dem ersten Schwarmabgang noch über genügend Bienenmasse, kann auch ein weiterer Schwarm mit einer jungen, unbegatteten Königin abfliegen.
Die jeweilige im Volk verbliebene Königin verfügt über einen großen Honigvorrat, jeder Menge junger Bienen, die sich um sie kümmern und weiter Nektar sammeln. Nach wenigen Tagen begibt sich die junge Königin auf Hochzeitsflug und wird dabei von bis zu 15 männlichen Drohnen in der Luft begattet und kehrt anschließend zum Volk zurück.
Der Samenvorrat reicht aus um bis zu 5 Jahre Eier zu legen.
Schwarmzelle mit Ei
Das Bild zeigt eine Schwarmzelle, in die die Königin ein Ei gelegt hat. Sobald die Zelle verdeckelt ist, macht sich das Volk bereit sich zu teilen. Die alte Königin verlässt mit knapp der Hälfte der Bienen das Volk und sucht sich eine neue Behausung.
Brutwabe
Eine verdeckelte Brutwabe. Nach 21 Tagen schlüpfen aus einer solchen vollflächig verdeckelten Brutwabe bis zu 4000 Bienen.
In einem normalgroßen Volk befinden sich in der Regel bis zu 10 Waben die mit Brut belegt sind.
Bienenschwarm
Hier hat sich ein Schwarm in zwei Hälften an einem kleinen Baum zu einer großen Schwarmtraube aufgehängt. Die Kundschafterinnen sind nun auf der Suche nach einer sicheren neuen Unterkunft.